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Chronik Schwarzach
Den Ortsnamen Schwarzach gibt es in Bayern 9mal.
Dieser Ortsname stammt von dem gleichnamigen Bach, der am Ort fließt. Die "Hintere Schwarzach", die vom Dillberg bis zu den Dennenloher Weihern als Siegenbach fließt, wird dort zur Schwarzach. Der weitere Weg geht dann über Seligenporten und dem Ort Schwarzach dann weiter Richtung Süden bis Kinding. Dort mündet sie in die Altmühl und das Wasser geht ins Schwarze Meer.
Der Name Schwarzach - erste Schreibweise: "Suarzaha", abgeleitet von der Farbe Schwarz. Das schwarze Wasser kann man heute noch bei Dennenlohe sehen, das aus dem Moorgebiet nördlich von Dennenlohe fließt, eben Moorwasser. Zu dem Schwarz kommt noch eine Ableitung von dem keltische Wort für Bach, nämlich "Ache".
Die ersten Herren über den Ort Schwarzach waren die Bischöfe von Eichstätt. Schwarzach gehörte mit Sicherheit schon zum Zeitpunkt der Weihe der Kirche in Möning im Jahre 1061 kirchlich zu Möning. Dies ist bis heut so geblieben.
Die erste Nennung des Ortes stammt aus dem Jahre 1270. Der Bayernherzog forderte von Schwarzach eine Gült (Steuer). Er wollte damit wohl seine Oberhoheit über die damaligen Lehensinhabern, den Wolfsteinern dokumentieren.
Im Jahr 1317 schenkte Kaiser Ludwig der Bayer das Dorf dem Deutschen Orden. Der Ort gehörte zu dieser Zeit den Herren von Stein (Hilpoltstein). Zu dieser Schenkung gab es nachfolgend viel Streit.
1515 schlug Luther seine 95 Thesen an die Kirche zu Wittenberg. In der Nachfolgenden Zeit schlossen sich immer mehr Bürger und Fürsten der neuen Lehre an. Im Jahre 1555 einigten sich die streitenden Parteien, dass die Landesherren bestimmen können, welcher Religion sie und ihre Untertanen angehören. Im Jahre 1542 war bereits Herzog Ottheinrich von Pfalz-Neuburg zur neuen Lehre übergetreten und somit auch das Amt Allersberg. 1556 erbte Ottheinrich (Wittelsbacher) auch die Kurpfalz. Dazu gehörte auch Schwarzach und der Ort war somit lutherisch.
1582 erbte Johann Kasimir die Pfalz (auch die OPf.) Er war Anhänger der enthaltsamen Glaubenslehre von Calvin. Schwarzach wurde calvinistisch.
1618-48 kam es zum 30jährigen Krieg. Formell ging es dabei um Religion, eigentlich aber um Macht. Durch viele Truppendurchzüge und durch die Pest kam ein großer Teil der Bewohner um. Da die Truppen aus ganz Europa kamen und sich selbst versorgen mussten, wurde alles ausgeraubt und niedergebrannt. Religion spielte dabei keine Rolle. In Schwarzach blieben von 40 Höfen nur 6 übrig. Nur die Namen Bayer, Dotzer, Lang, Mayer, Setzer und Sichert blieben. 1626 wurde Schwarzach wieder katholisch.
1805 wurde der Deutschorden mit dem Pflegamt Postbauer aufgelöst und in das Land Bayern eingegliedert. Zu dieser Zeit gab es in Schwarzach 46 Höfe. Der Ort Schwarzach wurde mit Seligenporten eine Gemeinde. Freiheitsrechte hielten Einzug, z.B. formelle Abschaffung der Leibeigenschaft.
Bis zum Jahre 1848 nahm die Obrigkeit einige dieser Bürgerechte wieder zurück. In ganz Mitteleuropa kam es zu Aufständen. Der staatliche Förster in Seligenporten verwehrte den Schwarzachern Waldnutzungsrechte. Die Schwarzacher rebellierten und hängten den Förster auf. 4 Schwarzacher erhielten Freiheitsstrafen. Aus diesem Grunde haben die Schwarzacher den Spottnamen: Die 48er.
1902 kam der Eisenbahnschluss, 1925 der Strom, 1960 wurde die Dorfbeleuchtung erstellt. 1962 erhielt Schwarzach die zentrale Wasserversorgung, 1965 wird die Straße nach Seligenporten asphaltiert. Im Jahre 1969 wurde der Schulverband Möning-Seligenporten aufgelöst und Schwarzach wurde in die Schule Pyrbaum eingegliedert.
Im Jahre 1970 wurde Schwarzach im Rahmen der bayerischen Gemeinde-Gebietsreform in die Großgemeinde Pyrbaum freiwillig eingegliedert. Der Staat hat diese mit erheblichen finanziellen Mitteln stark gefördert.
1994 wird in Schwarzach die zentrale Abwasseranlage gebaut.
Schwarzach ist jetzt ein Ort mit 47 Wohngebäuden und 311 Einwohnern (2015). Eine modern gestaltete Ortsmitte und einem ansehnliches Dorfgasthaus bilden das Zentrum. Außerdem besteht ein großzügiges modernes Feuerwehrhaus.