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Chronik Oberhembach

Fachwerkhaus Oberhembach Oberhembach ist mit seinen ca. 270 Einwohnern der Ortsteil der Marktgemeinde Pyrbaum, welcher der Großstadt Nürnberg am nächsten liegt.

Der Ort liegt am Hembach, der bei Rednitzhembach in die Rednitz mündet. Dazwischen liegen auch noch die Orte Dürrenhembach und Mittelhembach. Dadurch ist auch die Herkunft des Ortsnamens Oberhembach erklärt.

Die erste Nennung stammt von 1350. Damals hat das Geschlecht von Rindsmaul, ein Nürnberger Bürgergeschlecht, das Dorf Hennenbach an die Verwandten Wolfsteiner verkauft, wie zuvor 1278 auch Pyrbaum.

Danach wurde der Ort Windischen-Hembach genannt. Als die Windischen oder Wenden wurden damals die Slawen bezeichnet. Die Franken haben ab 800 das hiesige Land und auch die Slawen/Sorben, die Sachsen und auch die bayerischen Agilolfinger (Sitz in Regensburg) beherrscht. Dabei mussten die Besiegten natürlich auch Frondienste leisten. Unter anderem wurde aus den Steinbrüchen bei Wendelstein die Nürnberger Befestigungen gebaut und Wendelstein war eben der Stein (Steinbruch) der Wenden. Oberhembach dürfte demnach auch Ort der Slawen gewesen sein, wahrscheinlich um die Befestigung Nürnberg mit Holz zu versorgen.

Dorfwirtschaft Oberhembach Im Gegensatz zu Pruppach blieb Oberhembach nicht insgesamt im Eigentum der Wolfsteiner. Im Jahre 1467 kam z. B. ein Bauernhof in den Besitz der Kirche in Pyrbaum. Es handelt sich dabei um das Anwesen mit der alten Hs.Nr. 20. Genannt wurde dieser Hof dann der „Heiligenbauer“. Ein weiterer Bauernhof gehörte zum Kloster in Seligenporten, genannt wurde dieser dann der „Klosterbauer“, alte Hs.Nr. 25. Weitere Hausnamen waren „Beim Schwarz“ und „Beim Türken“. Kirchlich gehörte Oberhembach bis 1544 nach Oberferrieden.

Zu erwähnen wäre, dass der Name Nerreter von Beginn der Aufzeichnungen (1610) bis heute vorhanden ist. Außerdem gab es nachweislich ab 1701 eine Schmiede und seit 1638 ein Gasthaus.

Aufgrund des nicht sehr ertragreichen Sandbodens mussten sich früher die Einwohner von Oberhembach zwangsläufig mit dem Wald ernähren. Dies war mit Sicherheit ein beherrschender Wirtschaftszwang. In den Jahren ab 1845 bis 1880 wurde ein großer Teil der Wälder an die Familie Faber verkauft. Der Wald spielte in Oberhembach keine so große Rolle mehr. An die Familie Faber gingen zu dieser Zeit auch die gesamten Orte Asbach, Birkenlach (zusammen damals 25 Häuser) und auch Dürrenhembach (schon damals in Mittelfranken).

Zur Gemarkung Oberhembach (amtl. Vermessungsbezirk) zählen heute noch die alten Ortsgemeinden Pruppach, Asbach, Birkenlach und Neuhof. Diese Vermessungen wurden ab 1815 in Bayern begonnen. Die Rechte der Ortsgemeinden gingen 1872 in die Gemeinde Oberhembach auf und zwar bis zum Anschluss an Pyrbaum im Jahre 1970.

Oberhembach hat heute, trotz der Nähe Pyrbaum, eine intakte Dorfgemeinschaft. Dies hat u.a. der rührige Gartenbauverein unter Beweis gestellt. Man errang 2001 die Goldmedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“.

Horst Schrödel, 28.10.2002