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Chronik Pruppach

Pruppach ist mit seinen ca. 210 Einwohnern der westlichste Ort der Marktgemeinde Pyrbaum und somit auch der Oberpfalz.

Das erste Mal genannt wurde der Ort im Jahre 1265. In der betreffenden Urkunde des Klosters Heilbronn verkaufte ein Conradus von Sulzbürg (früherer Name der Wolfsteiner) und Conradus von Nürnberg das Gütlein „neuwehovelin“ (Neuhof) an das Kloster. Als Zeuge des Vertrages ist vermerkt Conradus von Brukkebach (Pruppach).

Drei Jahre später - 1268 - gestattete der Bischof von Eichstätt den Ministerialen Ritter Wernher, genannt Grusel, die Tochter des Wirtes von Prugebach, einem Dienstmann des Ulrich von Sulzbürg zu heiraten, wobei festgehalten wurde, dass das erste Kind der Eichstätter Kirche gehören soll und das nächste dem Sulzbürger. Damit ist auch die älteste Gaststätte der Gemeinde bezeugt. Diese ist heute noch in Betrieb.

Pruppach blieb immer Wolfsteiner Gebiet bis zur Übergabe der Herrschaft an die Wittelsbacher im Jahre 1760.

Der Ort Pruppach schließt sich am Nordhang des Burgstall an. Auf diesem Hügel ist heute noch eine rechtwinkelige Wallanlage zu erkennen. Diese dürfte keltischen Ursprungs sein.

Mit der Neueinteilung der Gemeinden in Bayern ab 1815 wurde Pruppach und Oberhembach eine Gemeinde, die Gemeinde Oberhembach. Dies war eine widerspenstige Ehe. Regelmäßig befasste man sich wie man sich trennen könne. Der erste Gemeinderatsbeschluss 1946 nach dem 2. Weltkrieg befasste sich wieder mit der Auflösung der Gemeinde. Den Wünschen wurde erst im Jahre 1970 stattgegeben, als sich die Gemeinde Oberhembach mit Pyrbaum u.a. zur ersten Großgemeinde in Bayern freiwillig zusammenschloss.

Der Ort ist vollständig vom Lorenzer Reichswald der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg umschlossen. Bis vor 20 Jahren rauchten hier die Holzkohlen-Meiler für die Nürnberger Stahlindustrie. Der Ort Pruppach mit den faberischen Weilern Asbach, Birkenlach und Straßmühle zählt heute zu dem idyllischen Wandergebiet um den Faberhof.

Heute ist in Pruppach der Wandel vom reinen Bauerndorf zum „Wohndorf“ schon weit fortgeschritten. Von ursprünglich 16 landwirtschaftlichen Anwesen sind heute noch drei in Betrieb.

Daneben sind die Pruppacher auch für ihren Zusammenhalt bekannt. Im Ort gibt es drei Vereine: die Feuerwehr, den Fußballverein und den Gartenbauverein. Ohne Hilfe anderer wurde auch ein Jugendraum geschaffen. Ziel bleibt es, einen neuen Gemeinschaftsraum für Alle zu schaffen. Damit die Gemeinsamkeit auch weiterhin Realität bleiben kann.

Horst Schrödel, 15.10.2002